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Boreout Coaching & Consulting - zurück in die berufliche Zufriedenheit

Boreout - krank durch Unterforderung

Boreout - krank durch Unterforderung

​Boreout - krank durch Unterforderung

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

in diesem Monat möchte ich Ihnen den persönlichen Leidensweg einer meiner Klienten vorstellen.

Anhand dieses Berichts können Sie sehr gut nachvollziehen, was langanhaltende Unterforderung mit Betroffenen machen kann und wie wenig sich Unternehmen bislang darum kümmern. Wenn Ihnen diese Geschichte so oder so ähnlich bekannt vorkommt, habe ich eine gute Nachricht für Sie. Sie lesen Sie am Ende der Geschichte.

Ein Leidensbericht

Ich bin 44 Jahre alt und seit 2002 in einer Bundesbehörde beschäftigt. Das war der größte Fehler, den ich machen konnte. Ich unternahm seither viele vergebliche Versuche, mit meinem Vorgesetzten über meine Unterforderung zu sprechen (inzwischen habe ich vier Vorgesetzte auf das Thema Unterforderung angesprochen).

Schließlich habe ich den Personaleinsatz gebeten, mir einen anderen Job innerhalb der Behörde zu geben, bei dem ich mehr sinnvolle Aufgaben hätte. Von dort kam die lediglich die Aussage, dass sie nichts für mich hätten.

Ich unternahm noch einen Abstecher zum sozialpsychiatrischen Dienst. Dieser riet mir eine stationäre Therapie durchzuführen – sie würden mir dabei auch helfen.

Ende 2008 (im Dezember) erkrankte meine Mutter. Sie verstarb im Januar 2009 an einem Hirntumor. Nun war ich durch die privaten Angelegenheiten (Nachlass, Trauerbewältigung) etwas mehr ausgelastet, so dass sich die Unterforderung im Job nicht mehr bemerkbar machte.

​Belastung durch Unterforderung

Zwischenzeitlich, etwa seit 3-4 Jahren, gehen die Belastungen durch Unterforderung wieder verstärkt los. Da sich die Unterforderung im meiner Abteilung durch sämtliche Bereiche zieht, hat man uns wieder Tätigkeiten weggenommen, damit andere Mitarbeiter wieder mehr zu tun haben.

Ich bekomme grundsätzlich am Sonntagabend Herzrasen, Bluthochdruck und Übelkeit. Wenn der Wecker klingelt, wird mir richtig schlecht und ich frage mich, warum ich überhaupt aufstehe Jeden Morgen auf dem Weg ins Büro plagt mich die Frage, warum ich überhaupt diese sinnfreie Arbeit mache.

Ich werde zum großen Teil für Bücher lesen, Handarbeiten, Steuererklärung, Kreuzworträtsel und andere Feierabendbeschäftigungen bezahlt. Eine Zeit lang wurde in meinem Büro, damals waren wir noch drei Kollegen, sogar gepuzzelt.

​Boreout hat auch Auswirkung auf den privaten Lebensbereich

Ich komme abends nach Hause und kann mich zu nichts mehr aufraffen. Ich lege mich auf die Couch, schaue mir einen Film an und schlafe darüber ein. Teilweise bin ich so müde, dass ich sogar schon im Bus einschlafe. Ich bin so antriebslos, dass ich mich noch nicht mal ins Fitnessstudio aufmachen kann.

Ich weiß nicht mehr weiter und bedingt durch die Unterforderung weiß ich auch nicht mehr, wo meine Stärken und Fähigkeiten liegen (über meine Schwächen könnte ich ein Buch schreiben). Ich trage mich mit dem Gedanken, die Arbeitszeit auf vier Tage zu verkürzen, was auf jeden Fall eine langwierige Sache werden wird, da in meiner Behörde nur bestimmte Gründe eine Arbeitszeitverkürzung erlauben. Die Pflegebedürftigkeit meines Vaters beträgt 60 % (was einen Arbeitstag ausmachen würde), gilt nicht als ein triftiger Grund. Somit werde ich klagen müssen.

​Keiner nimmt mich ernst

Augenblicklich bin ich krankgeschrieben und fühle mich wesentlich besser. Ich esse wieder normal und kann wieder besser schlafen. Ich merke, dass mein Gehirn wieder in Fahrt kommt. Ich kann wieder Denkleistungen vollbringen. Zum Beispiel bei meinem Fernlerngang (im Büro hatte ich bedingt durch Verbot von Handy und Internetnutzung mittels Passwort) nur eingeschränkte Möglichkeiten. Sprachlehrgänge sind auch nicht so ohne weiteres möglich, da die meisten mit CDs arbeiten, die genauso verboten sind wie MP3-Player.

Ich komme aus Berlin und finde hier einfach keinen, der mich ernst nimmt und mich behandeln oder unterstützen will.

​Die Lösung für Boreout - sich Hilfe holen!

Heute geht es der Klientin wieder viel besser und sie hat neuen Lebensmut geschöpft. Sie ist dabei, neue berufliche Wege zu finden. Letztendlich auch deswegen, weil sie sich entschlossen hatte, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Sollten auch Sie Interesse haben, Ihren persönlichen Leidensbericht mir zu zusenden, so zögern Sie nicht. Senden Sie mir Ihren Bericht gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Herzliche Grüße

Stefan H. G. Duwensee

Bildquelle: Fotolia

Boreout wird wissenschaftlich erforscht
Tabuthema: Boreout
 

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