Boreout
Durch Unterforderung krank
Das Wort Boreout wird von dem englischen Verb, to bore - sich langweilen - abgeleitet und mit ausgelangweilt sein frei übersetzt. Dieses Phänomens des ausgelangweilt seins existiert bereits seit Jahrzenten in der Arbeitswelt. Durch die Schöpfung des Begriffs Boreout hat dieser leidvolle Zustand einen Namen bekommen. Es gibt bislang noch keine allgemein gültige Definition.
Ich vertrete in Vorträgen und Diskussionen folgende Ansicht:
Boreout entsteht durch dauerhafte Unterforderung, daraus resultierender extremer Langweile und ein immer stärker wachsendes Desinteresse an allem was mit der Arbeit zu tun hat.
Das allein macht aber noch keinen Boreout. Erst wenn der Mensch gefordert, beschäftigt und interessiert sein will, dies aber der Arbeitsplatz bzw. die Arbeitssituation nicht hergibt, beginnt es problematisch zu werden.
Wenn dann der/die Betroffene diese belastende Lage nicht verlassen kann, weil z.B. die finanzielle Abhängigkeit zu hoch erscheint, die Arbeitsmarktverhältnisse schwierig oder die Bedenken vor einem Wechsel zu groß sind, befindet sich diese Person in einer Boreout-fördernden Situation. Verheimlicht der/die Betroffene dann zusätzlich noch diese Problemlage, ist die Gefahr sehr groß in die Sackgasse - den Boreout - zu geraten.
Dies führt dann zu großer Unzufriedenheit, starker Frustration und negativem Dauerstress und dieser Stress macht dann letztendlich krank. Viele Betroffene klagen über Kopfschmerzen, häufigere grippale Infekte und/oder Verdauungsprobleme, sowie über Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung. Bei den meisten liegt das Selbstwertgefühl am Boden. Sie fühlen sich matt, mutlos und ohne Perspektive.
Leider lässt sich ein Boreout nur schwer alleine auflösen. Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen ist dann, aus meiner Sicht, dringend angeraten!